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Esca-Krankheit, Rebstocksterben, Apoplexie

esca_1

Esca ist eine Pilzkrankheit, welche seit den 90-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts, weltweit verstärkt auftritt. Esca wird von verschiedenen holzzerstörenden Pilzen verursacht. Die sichtbaren Symptome müssen nicht immer auftreten. Auch in jungen Anlagen kann Esca auftreten.
Unter dem Begriff Esca (und verwandte Absterbeerscheinungen) unterscheidet man zwischen der:

  • Petri-Krankheit
  • Schwarzfußkrankheit
  • Esca bei Jungreben
  • Esca in Ertragsanlagen

Petri-Krankheit

Wird durch den Pilz Phaeomoniella chlamydospora verursacht.
In Rebsetzlingen und Jungreben finden sich charakteristische Braunverfärbungen im Holz der Unterlagsrebe. Ab Ertragsbeginn entwickeln sich Symptome wie bei Esca. Bei der akuten Form kommt es zum raschen Absterben der Rebstöcke im Sommer. Bei der chronischen Form sind ab dem 3. Standjahr erste Symptome zu beobachten (Vitalitätsverlust, Kümmerwuchs).

Schwarzfußkrankheit

Wird durch den Pilz Cylindrocarpon destructans verursacht.
Zeigt ähnliche Symptome wie die Petri-Krankheit. Stöcke zeigen schwächeres Wachstum, spärliche Belaubung und verkürzte Internodien mit chlorotischen Blättern. Im Bereich der Veredlungsstelle Braun- bis Schwarzverfärbungen.

Esca in Junganlagen

Blattchlorosen und –nekrosen und im Holz die Weißfäule-Symptome.

Esca in Ertragsanlagen

  • Symptome können während der gesamten Vegetationszeit auftreten, zeigen sich aber bevorzugt ab dem Hochsommer in älteren Weingärten.
  • Akute Form – plötzlichen Absterben und Vertrocknen der Blätter und Beeren (Apoplexie).
  • Chronische Form – typischen Blattverfärbungen und/oder Symptomen an den Beeren, die im Allgemeinen erst nach der Blüte, während des Sommers und im frühen Herbst auftreten. An den Blättern treten zwischen den Hauptadern zuerst mehr oder minder umfangreiche chlorotische Flecken auf. Diese sterben in der Folge ab und schließlich bleibt nur mehr entlang der größeren Blattadern ein schmaler grüner Streifen erhalten. Bei Weißweinsorten ist dieser grüne Streifen von einem gelben, bei Rotweinsorten von einem weinroten Saum umgeben. Im weiteren Verlauf vertrocknen die Blätter und fallen vorzeitig ab.
  • Beeren: bräunlich violette bis graue Flecken. Junge Beeren schrumpfen  ähnliches wie Lederbeeren nach einem Peronosporabefall. Ältere Beeren springen später auf und vertrocknen – dieses Krankheitsbild erinnert an einenOidium-Samenbruch.
  • Befallenes Holzgewebe ist weißlich, schwammig, trocken und ist durch eine schmale, braun bis schwarz gefärbte Zone abgegrenzt.
  • Rebstöcke gehen nach einigen Jahren oder sehr kurzfristig verloren, wenn nicht rechtzeitig ein Stockneuaufbau eingeleitet wird.

esca_5 Blattschäden bei Weißweinsorte

esca_6 abgestorbener Rebstock

esca_7 bräunlich violette bis graue Flecken auf Beeren

esca_9_2 fortgeschrittene Schädigung der Trauben

esca_3 Typisches Erscheinungsbild von Esca – Befall von Einzelstöcken

esca_8 durch Pilz zerstörter Holzteil (hell- bis dunkelbraun)

Am häufigsten werden folgende Pilze festgestellt:

  • Phaeoacremonium aleophilum, Phaeomoniella chlamydospora,Weißfäuleerreger: Fomitiporia punctata, Stereum hirsumtum und Trametes-Arten bzw. Mischinfektionen mit Phomopsis viticola und Eutypa lata
  • Striegeliger Schichtpilz (Zottiger Schichtpilz) – Stereum hirsutum

Diese Pilze verursachen Abbauerscheinungen im Rebholz, eine sogenannte Weißfäule. Die Infektion erfolgt vor allem über Wunden am alten Holz (Rebschnitt nach Winterfrösten u. a.). Nach dem Eindringen und weiterer Besiedelung des Holzkörpers wird das Holz weißlich ausgebleicht und ist weich mit einer zunderartigen Konsistenz. Mit zunehmender Ausbreitung des Pilzes im Holzteil wird die Versorgung der Reborgane nur mehr teilweise möglich oder schlagartig eingestellt.

  • Direkte Bekämpfung der Krankheit ist nicht möglich.
  • Erkrankte Rebstöcke im Sommer kennzeichnen.
  • Indirekte Behandlungsmaßnahmen bestehen darin, dass große Schnittwunden und mechanische Verletzungen möglichst vermieden werden oder sofort mit einem fungizidhältigen Wundbehandlungsmittel verschlossen werden.
  • Sind nur obere Stammteile befallen, kann durch Rückschnitt und nachfolgendem Stockaufbau der Rebstock erhalten werden.
  • Mehrjähriges Holz erkrankter Stöcke aus dem Weingarten entfernen.
  • Vermeidung von Nährstoff- und Wasserstress.
Weiterführende Links: Esca auf Wikipedia

Quellen:Karl Bauer, Ferdinand Regner, Barbara Schildberger: “Weinbau“, avBuch im Cadmos Verlag, Wien, 9. Auflage 2013, ISBN 978-3-7040-2284-4

„Krenkheiten, Schädlinge und Nützlinge im Weinbau“, H. Reisenzein, F. Polesny, E. Höbaus; Österreichischer Agrarverlag, Wien, ISBN 978-370402319-3
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