Zikade
Amerikanische Rebzikade
Scaphoideus titanus
Diese Kleinzikade, welche nur auf Rebstöcken lebt, ist Hauptüberträger (Vektor) der Goldgelben Vergilbung. Die Eier werden im Herbst vorwiegend unter die Borke des zweijährigen Holzes abgelegt. Der Larvenschlupf erfolgt je nach Witterung Ende Mai bis Anfang Juni. Die Larven bleiben meist auf derselben Rebe und halten sich vorwiegend auf den Blattunterseiten auf. Von der Aufnahme des Krankheitserregers der Flavescence dorée bis zur Fähigkeit die Vergilbungskrankheit weiterzugeben vergehen ca. drei Wochen. Die erwachsenen Zikaden (Adulte), welche meist ab Mitte Juli auftreten, sind sehr mobil und können eine rasche Verbreitung der Krankheit über weite Distanzen verursachen. Sie weisen eine charakteristische Rückenzeichnung auf und sind ca. 6 mm lang.
Die überwinternden Eier sind immer frei von Phytoplasmen. Damit es zu einer Verbreitung der Goldgelben Vergilbung kommen kann, müssen entweder befallene Rebstöcke innerhalb eines Weinbaugebietes vorhanden sein oder infektiöse Zikaden aus anderen Gebieten im Sommer zufliegen. Daher ist es besonders wichtig, dass befallene Reben so rasch wie möglich entfernt werden und der Befallsgrad der Amerikanischen Rebzikade durch geeignete Maßnahmen verringert wird.
Das Verbreitungsgebiet der Amerikanischen Rebzikade hat sich im Weinbaugebiet Vulkanland Steiermark etwas ausgeweitet. Auch im Burgenland wurden Zikadenfunde in den Weinbaugebieten Neusiedlersee-Hügelland, Mittelburgenland und Südburgenland verzeichnet. Ob verpflichtende Bekämpfungsmaßnahmen in den jeweiligen Verbreitungsgebieten vorgeschrieben werden hängt von den Ergebnissen der Monitoringmaßnahmen der betroffenen Länder ab. Auch in Niederösterreich wurden im Jahr 2016 im östlichen Weinviertel und im Weinbaugebiet Carnuntum Amerikanische Rebzikaden gefunden.
Im Warndienstprogramm „Insect-watch“ wird die Entwicklung der Amerikansichen Rebzikade an den verschiedenen Beobachtungsstandorten abgebildet. Dieses Service können sie über die Startseite der Homepage www.rebschutzdienst.at abrufen. Die Dreiecke zeigen die verschiedenen Beobachtungsstandorte an. Durch Anklicken eines Dreieckes gelangt man zur Übersichtsgrafik des ausgewählten Standorts mit dem jeweiligen Entwicklungsverlauf. Wenn sie per Email oder SMS über die Aktivitäten informiert werden wollen, müssen sie sich in „Mein Rebschutzdienst“ anmelden (kostenpflichtige Serviceleistung).
