Längsschnitt durch einen geschädigten Stamm. Beginnend von der Veredlungsstelle nach oben ist der Stamm zur Hälfte abgestorben. Im oberen Bereich ist das Holz von Esca-Pilzen zerstört. Foto: K. Bauer
Esca ist eine komplexe Pilzkrankheit und beinhaltet eine Reihe von Symptomen. Diese lassen sich auf strukturelle und/ oder physiologische Veränderungen in der Rebe zurückführen. Die wichtigsten pilzlichen Schaderreger von Esca sind: Phaeo- moniella chlamydospora,Phaeoacremoni- um aleophilum und Fomitiporia mediterranea.
Der Krankheit wird ein chronisches und ein akutes Krankheitsbild zugeordnet. Die akute Form zeigt sich im plötzlichen Absterben und Vertrocknen der Blätter und Beeren (Apoplexie). Die chronische Form zeigt sich in typischen Blattverfärbungen und/oder Symptomen an den Beeren, die im Allgemeinen erst nach der Blüte, während des Sommers und im frühen Herbst auftreten. An den Blättern treten zwischen den Hauptadern zuerst mehr oder minder umfangreiche chlorotische Flecken auf, die mit dem Roten Brenner verwechselt werden können. Diese sterben in der Folge ab und schließlich bleibt nur mehr entlang der größeren Blattadern ein schmaler grüner Streifen erhalten. Bei Weißweinsorten ist dieser grüne Streifen von einem gelben, bei Rotweinsorten von einem weinroten Saum umgeben. Im weiteren Verlauf vertrocknen die Blätter und fallen vorzeitig ab. An den Beeren können bräunlich violette bis graue Flecken auftreten, die zu einer Verfärbung verschieden großer Bereiche der Beerenhaut führen. Junge Beeren schrumpfen und zeigen ein ähnliches Bild wie Lederbeeren nach einem Peronosporabefall.
Krankheitssymptome können während der gesamten Vegetationszeit auftreten, zeigen sich aber bevorzugt ab dem Hochsommer in älteren Weingärten. Junge Reben können auch mit den Erregern dieser Krankheit infiziert sein (Petri-Krankheit). Die Krankheit prägt sich bei jungen Reben vor allem durch Wachstumsstörung aus.
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Krankheit ist
nicht möglich.
Eine wichtige vorbeugende Maßnahme ist die Beseitigung von Infektionsquellen.
Mehrjähriges Holz erkrankter Stöcke aus dem Weingarten entfernen.
Indirekte Behandlungsmaßnahmen bestehen darin, dass große Schnittwunden und mechanische Verletzungen (Stammund Wurzelstammschäden durch Stockräumgeräte) möglichst vermieden werden.
Gesundes Pflanzgut ist eine wichtige Voraussetzung.
Hohe Stockerträge können ebenso die Erkrankung bzw. die Symptome fördern und zu hohen Ausfällen führen.
Rebschnitt bei trockener und kühler Witterung durchführen.
Eine direkte Bekämpfungsmaßnahme ist seit vergangenen durch den Einsatz von Trichoderma Pilzstamm Atroviride SC 1 möglich. Der Antagonist verhindert die Besiedlung anderer Pilzstämme. Mögliche Anwendungen in der Rebschule oder nach dem Schnitt bis zum Bluten der Reben protektiv auf die Schnittwunden auszubringen. Achtung! Im Pflanzenschutzmittelregister kontrollieren, da das Produkt ein Gefahr in Verzug Zulassung hat.
Es gibt auch die Möglichkeit ESCA durch den sanften wundarmen Rebschnitt entgegenzuwirken.
Stammquerschnitt eines von Esca befallenen Rebstammes. Foto: K. Bauer
Durch Escabefall geschädigter Rebstock einer Rotweinsorte. Diese Rebstöcke vor dem Laubfall kennzeichnen. Foto: K. Bauer
Blattsymptom bei einer Weißweinsorte. Foto: B. Friedrich, HBLAWO Klosterneuburg