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Schwarzfäule

Guignardia bidwellii, Black-Rot, Trockenfäule

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Schwarzfäule (Guignardia bidwellii): typische Blattsymptome – braune Flecken sind dunkel umrandet. Diese Symptome können leicht mit Herbizidschäden verwechselt werden (Glyphosinat). Foto: D. Molitor

Der Pilz, aus Nordamerika eingeschleppt, breitet sich in den europäischen Weinbaugebieten immer stärker aus. Sie kommt heute vor allem in Gebieten mit hohen Niederschlagsmengen im Frühjahr und Frühsommer vor. Besonders wird die Verbreitung durch vermehrt vorzufindende vernachlässigte Weingärten gefördert. Besonders stark war das Auftreten 2004 in einigen Weinbaugebieten von Deutschland und im Jahr 2010 verstärkt in einzelnen Weinbaulagen in Österreich zu finden.

Krankheitsbild
Triebe und Blätter haben kleine, scharf begrenzte, helle, dunkelbraun umrandete Flecken. Auf dem abgestorbenen Gewebe sind die Fruchtkörper des Pilzes als kleine schwarze, glänzende Punkte zu sehen. Beeren haben zunächst (ähnlich den Sonnenbrandschäden) fahle Flecken, werden rotbraun, später schwarz und vertrocknen. Die eingetrockneten Teile verbleiben lange am Rebstock. Die Oberfläche befallener Beeren ist mit schwarzen Fruchtkörpern bedeckt. Die befallenen Beeren verfärben sich violett und mumifizieren. Darauf entstehen die Fruchtkörper, in denen der Pilz überwintert. Für eine erfolgreiche Infektion sind temperaturabhängige Nässephasen erforderlich. Mit zunehmender Temperatur bzw. Länge der Nässephasen nimmt die Stärke der Infektionsereignisse zu. Infektionen an Blättern und Trieben können bereits nach Knospenaufbruch erfolgen. Direkte Infektionen können an den jungen Beeren ab dem Abwerfen der Blütenkäppchen erfolgen. Die Beeren sind zwischen dem Stadium Fruchansatz und Ende Traubenschluss besonders anfällig für Infektionen. Danach nimmt die Anfälligkeit kontinuierlich ab. Nach Reifebeginn sind keine Beereninfektionen mehr möglich.

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Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) Blattsymptome – brauner Flecke, dunkel umrandet mit punktförmigen Fruchtkörper. Foto: E. Kührer, Weinbauschule Krem

Bekämpfung

Beachten Sie die Hinweise des Rebschutzdienstes ausgewählter Standorte im Prognosemodell Vitimeteo (VM Schwarzfäule)

Vorbeugende Maßnahmen

  • Rodung vernachlässigter Weingärten.
  • Entfernung von im Herbst verbleibenden Fruchtmumien beim Rebschnitt.
  • Unkompostierter Trester aus Befallsanlagen darf nicht in gesunde Weingärten gelangen.

 

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Übersicht über die Anfälligkeit von Blatt und Beeren von der Schwarzfäule. Abb.: D. Molitor

Chemische Maßnahmen

  • Es ist bekannt, dass einige Peronosporaund Oidiumbekämpfungsmittel eine gute Wirkung bzw. Zusatzwirkung besitzen (siehe Tabelle).
  • Kupfer und Schwefel haben nur eine eingeschränke Wirkung auf Schwarzfäule.

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    Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) Beerensymptome Foto: D. Molitor
  • Da Blattinfektionen bereits mit Knospenaufbruch möglich sind, sollte der Neuzuwachs in Anlagen mit Vorjahresbefall oder in Gebieten mit hohem Befallsdruck ab dem Zeitpunkt des Austriebes kontinuierlich geschützt werden. Erfolgen die Behandlungen vor Niederschlagsereignissen sind Kontaktwirkstoffe aus der Gruppe der Dithiocarbamate ausreichend. In der anfälligsten Phase – also zwischen Rebblüte und Reifebeginn – sollten andere Präparate lt. Tabelle zum Einsatz kommen. Um späteren Befall an Trauben bzw. Geiztrieben zu verhindern, sind die Behandlungen bis zum Reifebeginn fortzusetzen. Die Bekämpfung deckt sich weitestgehend mit dem Behandlungszeitraum der beiden Hauptschaderreger Oidium und Peronospora.

     

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VitiMeteo Schwarzfäule Grafik. Schwarzfäule-Algorithmus nach Dr. Daniel Molitor, FA Geisenheim
Pflanzenschutzmittel mit einer Zulassung gegen Schwarzfäule
Wirkstoff Handelsbezeichnung Mittelbeispiele
Metiram + Ametoctradin Enervin
Metiram Polyram WG
Trifloxystrobin Flint
Azoxystrobin + Folpet Universalis
Fluoparam + Tebuconazol Luna Experience
Triazole (SSH-Mittel) Topas
Quinoxyfen + Myclobutanil Legend Power
Difenoconazol + Cyflufenamid Dynali
PSM mit einer bekannten Zusatzwirkung gegen Schwarzfäule
Strobilurine Quadris, Discus, Stroby WG, Collis, Cabrio Top
Trifloxystrobin + Tebuconazol Flint Max
Proquinazid + Tetraconazol Talendo Extra
Mancozeb Dithane Neo Tec
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Schwarzfäule (Guignardia bidwellii) Beerensymptome Foto: E. Kührer, WBS Krems
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Schwarzfäule (Guignardia bidwellii), eingetrocknete Beeren. Foto: E. Kührer, Weinbauschule Krems

 

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