Essigfäule (Essigbakterien: Gluconobacter, Acobacter)
In reifen Trauben finden sich Beeren, die sich braun oder rotbraun verfärben. Mit der weiteren Entwicklung greift die Schädigung auch auf benachbarte Beeren über. Im gelblichbraunen Fruchtfleisch befinden sich zahlreiche, ca. 5 mm lange, weißliche Maden der Essigfliege, die sich nach ihrer Entwicklung auf den Außenseiten der Beerenhäute verpuppen. Leere Beerenhülsen bleiben übrig. Trauben sind für die Weiterverarbeitung ungeeignet.
Der Essig entsteht durch Vergärung von zuckerhaltigen Beerensäften/Fruchtfleisch durch Essigsäurebakterien und wilden Hefen ab Reifebeginn. Essigfäulebakterien sind nicht in der Lage die Beerenhaut direkt anzugreifen. Wunden mit austretendem Beerensaft sind für eine Infektion Voraussetzungen. Als Überträger mit untergeordneter Bedeutung von Fäulniserregern fungiert auch die Fruchtfliege (Essigfliege, Obstfliege).
Bekämpfung
Eine direkte Bekämpfung der Erreger der Essigfäule ist nicht möglich. Es kann nur mittels indirekter Maßnahmen der Befall reduziert werden.
- Laubarbeiten
- Verhinderung von Beerenverletzungen
- bei dichtbeerigen Sorten Traubenausdünnung erst zu Beginn der Beerenreife durchführen, um das Herausdrücken von Beeren zu vermindern
- keine Stickstoffmobilisierung durch späte mechanische Bodenbearbeitungsmaßnahmen
- Bekämpfung von Botrytis
- befallene Trauben nicht frühzeitig entfernen